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    Wandern im Regen und nette Begegnungen
    Von marius am 19.09.2019

    Der erste Teil der Rundreise bringt uns in den Manning Park. Bei kalten 8 Grad und Regen wandern wir trotzdem, aber wir haben unseren Spaß. Der nächste Stop ist Pentiction, eine nette Stadt zwischen zwei Seen.

    16.09. Gestatten: Elli

    Heute ging unsere Reise erst so richtig los. Nach dem Frühstück im HI Hostel Vancouver machten wir uns auf zurück zum Flughafen, um unseren Mietwagen abzuholen. Die Strecke war uns ja bereits bekannt. Auf der Davie St bis zur SkyTrain-Haltstelle Yaletown laufen und dann in die Canada-Line einsteigen die direkt zum Flughafen fährt. Das anmelde-Prozedere ging relativ flott und wir bekamen unser Auto präsentiert: Einen fetten Jeep Wrangler. Johanna war gleich begeistert: Endlich könnte sie die Welt einmal von oben betrachten :D

    Doch ich wollte was sportlicheres. Der Jeep verbraucht zu viel Benzin und mit so einer sperrigen Kiste muss man erstmal fahren können. Der zweite Auto war ein schicker blauer Hyundai Elantra. Klingt elegant und sieht auch so aus. Wir präsentieren Euch ELLI:

    Unser Gefährte Elli

    Wir bekamen keine Einweisung, sonder durften einfach drauf los brausen. Na dann….
    Das war aber auch nicht weiter schlimm, es ist ja ein Automatik-Auto, da kann man kaum was falsch machen. So fuhren wir los in Richtung Manning Park, unserem ersten Ziel. Die erste Stund der Fahrt war eher unangenehm. Es ging durch das FLughafengebiet zum Zubringer-Highway und die Strecke war ziemlich voll. Ein typischer Montagmorgen in Vancouver. Wir fuhren bis nach Chilliwack. Dort gibt es einen Walmart, wo wir ein bisschen Proviant für die nächsten Tage kauften. Walmart ist auch ein besonderes Phänomen. Es gibt nichts, was es dort nicht gibt. Über Lebensmittel, bis zum Autoreifen , Angelrouten, Medikamente und Klamotten…

    Wie ein Wellnessurlaub: Manning Park

    Nach einem kleinen Mittagslunch fuhren wir weiter in Richtung Maning Park. Allmählich wurde der Verkehr weniger und die Landschaft schöner. Wir fuhren durch dichte Nadelwälder und an riesigen Flüssen vorbei. Das Wetter wechselte im Minutentakt zwischen Starkregen und Sonne.
    Um etwa 15:30 erreichten wir unsere Unterkunft, das Manning Park Resort, eine Ferienanlage mitten im Naturschutzgebiet.

    Cabins im Manning Park Resort Wandergebiet am Lighning Lake

    Da wir unser Zimmer noch nicht beziehen konnten, fragten wir an der Rezeption nach eine kleinen Wanderung. Empfohlen wurde uns die Nahegelegene Runde um den Lightning River. Und es hat sich gelohnt: die Wanderstrecke verlief genau um den See herum und bot einen einzigartigen Blick auf den ruhigen on Wäldern umsäumten See. Wir konnten sogar ein Streifenhörnchen und einen Whiskey Jack ablichten:

    Eichhörnchen gibt es in MassenDer Lightning Lake

    Unterwegs trafen wir noch zwei deutsche ältere Ehepaare, mit denen wir uns noch nett unterhielten. Jutta und Reinhard kamen aus Kaiserlslautern und sind sechs Wochen in Kanada unterwegs. Wir liefen das letzte Viertel der Strecke bis zum Parkplatz noch gemeinsam und tauschten Reisegeschichten aus und erhielten wertvolle Tipps über unsere kommenden Ziele.

    Abends gönnten wir uns ein Abendessen im Restaurant (Ich hatte Burger und Ceasar Salad und Johanna ihre heißgeliebten Fish&Chips).
    Und schon sitze ich hier und tippe fleißig den Bericht, während Johanna gemütlich im Bett liegt und liest...Ts ts ts…

    17.09. Lake Poland Tour

    Heute beginnen wir den Tag mit einem Frühstück auf dem Zimmer. Es gibt – welch ein Wunder – Bagel mit Erdnussbuttercreme, einen Apfel als gesunde Komponente und dazu Kaffee für Marius und den typischen Schwarztee für Johanna.

     Frühstück im Lodge-Zimmer 

    Da die heutige Wetterprognose eher schlecht ist und es durch regnen soll, beschließen wir die 16km Tour zum Lake Poland zu laufen. Eingepackt im besten Zwiebellook, da es draußen um die acht Grad hat, geht’s mit dem Auto los zum Strawberry Flats Parking Lot.

    Der Weg beginnt zunächst als kleiner Pfad durch den Wald. Doch schon nach kurzer Zeit wird er zu einer Fahrstraße und steigt stetig an. Während wir wandern üben wir fleißig an unseren Gesangskünsten oder führen laute Gespräche, um die Bären von uns fern zu halten. So vergeht die Zeit wie im Flug und wir erreichen den höchsten Punkt unserer Tour. Nur vom See ist weit und breit nichts in Sicht. Dafür hat man eine tolle Sicht auf das Skigebiet der Manning Park Anlage. So folgt nun unsere Route einem Teil der Skipiste etwas bergab. Wir wandern nun im stärker werdenden Regen und entdecken endlich den See.

    PIlze gibt es wie Sand am MeerDas Wetter lies zu Wünschen übrig

    An dessen Ufer laufen wir bis zum Campingplatz für Wanderer auf der anderen Seite, um dort zu Vespern. Ganz geheuer ist uns der Weg/ Wald in dem Moment nicht, denn man sieht Spuren von Pfaden ins Wasser, die vermutlich vom Bär häufiger genutzt werden.

    Am Campsite nutzen wir die kleine überdachte Hütte, um dem Dauerregen zu entfliehen und unsere belegten Bagel zu essen. Nach der Mittagspause ist uns eiskalt und wir gehen zügig den selben Weg zurück. Dabei treffen wir auf eine kleine Herde Mule Deer.

     Wir bekamen Elche-Kühe vor die Linse 

    Mit Elli geht’s dann schnell zurück zum Resort. Nach einer heißen Dusche, einem Kaffee oder Tee sind wir wieder richtig aufgewärmt und gönnen uns eine kurze Ruhepause. Auf uns wartet noch die Erkundung der ‘Loon Lagon’. Darin finden wir einen Pool, Hot Tubes, einen Fitnessraum und – von uns sehr begeistert wahrgenommen – eine Sauna. So könnte jeder Nachmittag nach einer Wanderung ausklingen!

    Nun aber schnell auf’s Zimmer, den es ist bereits nach 18 Uhr uns Marius’ Bauch beschwert sich lauthals :D Heute gibt es zum Abendessen Chili con Carne aus der Dose. Gar nicht mal so schlecht.

     Chilli con Carne aus der Dose 

    Dadurch dauert auch der Abwasch nicht so lange und wir können uns dem Thema nächste Übernachtung widmen. Dies gestaltet sich doch als recht schwer mit einer nur sehr beschränkten Internetverbindung. Daher lassen wir es auf uns zukommen und lesen lieber unsere Bücher :D

    18.09. Die Fahrt nach Pentiction 

    Den Mittwoch begannen wir ganz gemütlich. Der Grund: Es regnete bereits beim Aufstehen wie aus Eimern. Egal, wir nahmen unser übliches Frühstück zu uns (Bagel mit Erdnussbutter und Kaffee) und räumten unser Zimmer und machten uns auf den Weg. Bevor wir die Strecke nach Penticton auf uns nahmen, wollten wir zum Nahegelegenen Aussichtspunkt Cascade Lookout fahren. Mit dem Auto ging es etwa 7km bergauf bis wir etwa 1800 Höhenmeter erreichten. Doch wir sahen es schnell ein: Man sah nichts. Der Regen und der Nebel schafften die Sichtweite von etwa 20m und so war der Weg hier hinauf für die Katz…


    Also auf in Richtung Penticton. Der Highway Nr. 3 führte hier über ein Berggebiet, das ziemlich ruhig und abgelegen ist. Es fahren einige Trucks und Autos, aber dies ist eindeutig keine Touristenstrecke. Leider regnete es immer noch in strömen, doch die Wolkenfelder zeichneten interessante Muster in die umliegenden Wälder an den Berghängen. Unterwegs konnten wir noch ein paar Fotospots mitnehmen. Zum Beispiel ein altes Bauernhaus, oder einen Obst- und Gemüsehändler mit Riesenkürbissen.

    So brauchten wir für die Strecke etwa drei Stunden. Penticton war größer als gedacht. Die Hauptstraße war eine typische (Ami-) Durchfahrtsstraße mit unzähligen Läden, Imbissen und Fast-Food-Restaurants. Um etwa 14.00 Uhr erreichten wir das HI Hostel in Penticton. Leider war die Rezeption noch nicht geöffnet, also parkten wir das Auto auf einem öffentlichen Parkplatz und erkundeten die Stadt. Die eigentliche Innenstadt von Pentiction war um einiges angenehmer, was vielleicht auch am sich bessernden Wetter lag. Besonders der Strand gefiel uns gut, denn hier konnte man so richtig an der Promenade flanieren und die Seele baumeln lassen.

    City of Penticton

    Auf dem Rückweg zum Hostel begann es leider wieder zu regnen, deshalb flüchteten wir in eine kleine Bäckerei. Hier erlebten wir wieder einen dieser Zufallsmomente, wie man ihn nur auf Reisen erlebt: Bereits die Bäckerei war super: Altmodisch, urig, aber dennoch sehr gemütlich eingerichtet. Wir bestellten einen Kaffee und dazu zwei “hand made cookies”. Als wir uns setzten betrat ein älteres Ehepar das Geschäft – und tuschelte auf deutsch. Natürlich sprachen wir sie gleich an und “provozierten” eine Unterhaltung. Doch wir bekamen zur Belohnung eine spannende Lebensgeschichte erzählt und erhielten noch wichtige “Geheimtipps” für die restliche Reise. Eine nette Unterhaltung, einen Kaffee und Kekse bei Regenwetter im gemütlichen Café. Was will man mehr?

    Gegen 17:00 checkten wir dann in der Jugendherberge ein und gingen anschließend Einkaufen. Zum Essen gab es einen Klassiker. Chicken mit Tikka Masala und Reis. Auch nett: Beim Kochen lernten wir zwei holländische Mädels kennen, die bereits am Ende ihrer Kanada-Reise waren. Auch von ihnen bekamen wir auch gleich Tipps und Reisegeschichten.

    So und nun sitze ich hier im Gemeinschaftsraum, schreibe Postkarten, Reiseberichte und lade Fotos hoch. Johanna plant währenddessen unsere weiteren Reiseverlauf. Wir können uns bisher nicht entscheiden, ob wir weiter im Okanagan Valley bleiben und hier über Kelowna in den Norden fahren. Oder vielleicht doch die schönen Kootenay Mountains besuchen und mehr richtige Wildnis erleben?


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