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    Bildaufbau: Der goldene Schnitt
    Von marius am 14.08.2018

    In diesem Artikel möchte ich das wichtige Gestaltungsmittel des Goldenen Schnitts erklären. Vielen meiner Fotografien sind mithilfe des goldenen Schnitts aufgebaut und dadurch wirken diese Bilder harmonisch und auf natürliche Weise schön.

    Der Goldene Schnitt in der Mathematik

    Der Goldene Schnitt beschreibt ein Teilungsverhältnis, das in der Biologie durch "natürlich gewachsene" Dinge häufig vorkommt. Dieses Verhältnis ist seit der Antike bekannt und lässt sich mathematisch beschreiben. Die mathematische Formel ist a+b / a = a/b. Das Seitenverhältnis aus den Seiten a und b, das sich daraus ergibt, ist (gerundet) 61,8% zu 38,2%. Die sogenannte Fibonacci Folge nähert sich diesem Verhältnis. Diese unendliche Zahlenreihe entsteht, indem immer die vorhergehenden Zahlen addiert werden. Also beginnt die Folge mit 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13 und so weiter. Je mehr Zahlen in die Reihe aufgenommen werden, desto genauer nähert sich der Quotient der Zahl 1,618033... Diese Zahl wird Fibonacci-Zahl oder Goldene Zahl genannt. Diese entspricht genau dem oben genannten goldenen Verhältnis.

    Goldener Schnitt in der Blüte einer Sonnenblume

    Dieses Verhältnis wurde in vielen Gegenständen in der Biologie entdeckt. So liegen Blütenblätter in ein einem Winkel zueinander, der dem Verhältnis des Goldenen Schnitts entspricht. Auch der innere Aufbau einer Sonnenblume hat dieses Verhältnis, oder auch die Blätter von Efeu, Klee, Ahorn und viele weitere entsprechen diesem natürlichen Verhältnis. Sogar das Verhältnis bei Bäumen von Stamm zu Krone entspricht dem Goldenen Schnitt. Und selbst das menschliche Gesicht hat viele Stellen, die diesem Verhältnis folgen.

    Für das menschliche Auge wirkt dieser Aufbau daher natürlich und harmonisch. Wird also der Bildaufbau von Fotografien nach diesem Verhältnis angepasst, wirken die Bilder ebenso harmonisch.

     

     

    Artikel zum Goldenen Schnitt auf Wikipedia.de

    Anwenden durch die "Drittelregel"

    Hilfslinien einer Digitalkamera nach der Drittelregel

    Natürlich kann man mit bloßen Auge und wackelnder schwerer Kamera auf der Hand kaum die Stelle finden, die dem genauen goldenen Schnitt entspricht. Hier gibt es zum Glück eine kleine Abhilfe. 

    Der Kehrwert der Fibonacci-Zahl 1,618033 ist nämlich 0,618. Man muss kein studierter Profi-Mathematiker sein, um zu erkennen, dass dies fast zwei Dritteln, also 0,666 entspricht. Deshalb lässt sich dafür ganz einfach die "Drittelregel" anwenden. Dafür muss man das Objekt, das im Vordergrund eines Fotos stehen soll, bei einem Drittel des Monitors platzierten.

    Das Objekt, das im Goldenen Schnitt liegen soll, kann sowohl vertikal als auch horizontal bei einem Drittel platziert werden. Viele Kameras bieten speziell dafür die sogenannten Hilfslinien. Dies ist meistens in den Einstellungen konfigurierbar. Die Anzeige der Kamera sieht dann aus, wie das Bild rechts.

    Wenn das Objekt oder die Linien des Bildes nicht hundertprozentig genau im Goldenen Schnitt liegen ist das gar nicht schlimm. Aber je genauer, desto besser.

    Übrigens geschieht dies manchmal auch zufällig. Man macht ein schönes Foto, weil es eben dem natürlichen und wohlgeformten Eindruck entspricht, und fotografiert unbewusst nach dem Goldenen Schnitt. Nun noch ein paar Beispiele bei denen der Goldenen Schnitt Anwendung findet.

    Beispiele

    Der Blick wird anhand des Goldenen Schnitts nach hinten ins Zimmer gesaugt Der hintere Teil des Raums genau im goldenen Schnitt

     

    Das kleine Blatt an der Spitze liegt im Goldenen Schnitt


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