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    Pfannkuchen-Felsen und Karibik-Feeling
    Von marius am 09.12.2017

    Wir verlassen die Westküste und besuchen den wohl schönsten Strand der Welt: Die Golden Bay im Abel Tasman National Park. Schwimmen, laufen, Kayak fahren - alles wie im Paradies.

    Heute kommt wieder ein etwas verspäteter Bericht über die letzten drei Tage. Da wir in den Tiefen des schönen Abel Tasman National Parks waren, hatten wir weder Strom noch Internet. Umso mehr haben wir allerdings erlebt, deshalb kommt heute wieder etwas ausführlicherer Beitrag.

    Pancake-Rocks

    Donnerstag, 07.12.2017:

     Wir befanden uns morgens noch in Greymouth und machten uns auf den Weg in Richtung Norden, um das restliche Stück der Westküste zu erkunden. Unser erstes Ziel wären eigentlich die Pancake Rocks gewesen, doch wir wollten warten bis genau Flut war, denn dann sind die Rocks anscheinend besonders beeindruckend. Deshalb entschieden wir uns dazu die verbleibenden zwei Stunden mit einem kleinen Wanderweg in der Nähe zu überbrücken. Entlang des Pororari Rivers führt ein schöner fast ebener Track durch den tiefen Dschungel. Manche werden denken: „Dschungel? - das hatten die doch schon fünf mal...“. Ja, das hatten wir wirklich schon fünf mal. Aber dazu soll gesagt sein, dass Neuseeland dermaßen abwechslungsreich ist, dass auch der fünfte Dschungel einen nicht langweilt. Im Gegenteil, man kann sich nicht satt gucken. Die vielfältigen Pflanzen sind immer aufs neue interessant. Der Pororari River ist unglaublich kristallklar und türkis-blau. Und sich unter Felsbögen durchzukriechen und unter riesigen Palmen Schatten zu suchen macht immer Spaß, doch seht selbst:

    Eine Liane als Mikrofon? In Neuseeland ist alles möglich!Der Rorari River - eine Pracht

    Dann ging es endlich zu den berühmten Pancake Rocks. Der Name kommt von der unverkennbaren Form aufeinander gestapelter Pfannkuchen. Die Felsformationen sind vor tausenden von Jahren irgendwie unter Wasser entstanden. Wie genau, das weiß man bis heute nicht, so besagt eine Info-Tafel. Unter den Pancake Rocks sind ähnlich wie bei Jacks Blowhole große unterspülte Becken entstanden. In denen schlagen die Flutwellen bis zu 15m hoch an den Wänden hinauf. Echt beedindruckend!

    Pancake Rocks

    Die Westküste Neuseelands

    Weiter ging die Fahrt über Cape Foulwind. Auch dort haben wir eine schöne Wanderung gemacht.

    Cape Foulwind

    Abel Tasman National Park

    Nachdem wir dann in unsere Lebensmittel-Vorräte aufgefüllt haben, ging die Reise zu Johannas absolutem Höhepunkt unserer Reise. Der Abel Tasman National Park (ATNP). Das nach einem holländischen Entdecker benannte Gebiet ist weltweit für seine atemberaubenden Strände und dem großen DOC-Wanderweg (Abel Tasman Coast Track) bekannt. Der Weg dort hin war umso steiniger: Nach einer Bergüberquerung des Takaka Hill mit gefühlt tausend Kurven und Serpentinen fuhr man bis zu Küste, um dann auf einer unwegsamen Schotterstraße für zehn Kilometer weitere 1000 Kurven zu überwinden. Durchschnittsgeschwinditkeit 30km/h. Mehr war nicht drin. Doch es hat sich mehr als gelohnt. Als wir endlich am „Totaranui Beach“ ankamen waren wir sprachlos. Wir kamen uns vor wie im Paradies - oder zumindest in der der Karibik. Das Wasser war türkisblau und glasklar. Der Strand war gold-gelb (Wir nannten ihn deshalb auch Semmelbrösel-Strand laughing). Und Ringsherum an den Felsküsten wucherte der saftige grüne Dschungel. Im Übrigen war der Strand nahezu menschenleer.

    Auf dem Weg zum Totaranui BeachDOC-Campsite Totaranui

    Anstatt uns mit einer Wanderung zu plagen, nutzten wir den verbleibenden noch jungen Donnerstagmittag ganz produktiv zum Faulenzen am Strand. Das hatten wir uns auch redlich verdient.

    Das Paradies auf Erden: Totaranui Beach
    Warum führt an diesen gottverlassenen Flecken Erde überhaupt eine „Straße“? Die neuseeländische Naturschutzbehörde DOC (Department of Conservation) betreibt hier einen Campingplatz für Tramper des Abel Tasman Coast Tracks und für Outdoor-Liebhaber wie uns.

    Gleich für zwei Nächte meldeten wir uns an – wohl auch deshalb, weil es eine Dusche gab, wenn auch kalt. Hier verbrachten wir dann den Abend.

    Am Abel Tasman Coast Track

    Freitag, 8.12.2017:

    Der nächste Tag stand wieder im Sternzeichen des Wanderschuhs. Einen Teil des AT Coast Tracks wollten wir laufen. Also marschierten wir vom Frühstück (Früchtemüsli) frisch gestärkt los. Der komplette Track führt 60km von Marahau im Süden bis nach Wainui immer entlang der Küste des ATNP. Ein kurzes Stück von 6km suchten wir uns aus. Johanna nahm heute jede Gelegenheit zum Stolpern wahr. Wurzeln, Steine, Stufen…

     Vorbereitung Abel Tasman Coast TrackTotaranui gehört zur Golden Bay

    Der Abschnitt, den wir laufen wollten, endete am Awaroa Point. Der weitere Weg ab hier führt über eine Sandbank und ist daher nur bei Ebbe begehbar. Also drehten wir um und suchten uns einen gemütlichen Flecken zu Vespern.

    Der Rückweg dauerte ebenfalls etwa zwei Stunden. Doch der Semmelbröselstrand lockte und so liefen wir den Weg rasch zurück, um uns dann wieder des Faulseins zu widmen. Außerdem wollte ja das Buch, das ich von Mama ausgeliehen habe bis zum Ende der Reise durchgelesen werden…
    Den Abend verbrachten wir dann am Strand. Am besten kann man über das Land, das Leben sowie Gott und die Welt nachdenken, wenn man bei Sonnenuntergang am Meer sitzt und ein „Viertele schlotzt“ :D… 

    Kayaking im Meer - allen Naturgewalten ausgesetzt

    Samstag, 9.12.2017

    Action stand heute wieder auf dem Programm. Wir mussten unseren geliebten Totaranui Camp verlassen und fuhren die ganze Strecke über Schotter und Berge und den 2000 Kurven zurück bis zum eigentlichen Startpunkt des AT Coast Track – das Fischerdorf Marahau. Hier buhlen zahlreiche Kayakverleiher um die Gunst der Reisenden. Wir entschieden uns für den am wenigsten seriösen 0815-Verleiher. Ohne ein Guide, oder ein Programm wollten wir einfach für 4 Stunden ein Kayak mieten. Und dieser Typ bot als Einziger genau nicht mehr und nicht weniger.

    Nach einer schnellen Einführung vom Kayakverleiher-Typ setzten wir die Segel- oder die Paddel – und paddelten los. Ehrlich gesagt brauchten wir eine ganze Weile, um uns an die Situation zu gewöhnen. Johanna ist vorher noch nie Kayak gefahren und so brauchte es seine Zeit bis wir synchron und gleich stark paddelten. Schlag um Schlag paddelten wir die herrliche Küste des Abal Tasman NP entlang. Nach zwei Stunden erwischten wir an einer kleinen Insel einige Seehunde, die vor ihrem nächsten Fisch-Raubzug Sonne tankten.

     Kayakfahren im Abel Tasman National Park

    Das Paddeln wurde auf Dauer aber echt anstrengend. Und zu allem Überfluss fiel uns hier auf, dass ich meine Schwimmweste am Strand, wo wir Vesperpause gemacht haben, liegen gelassen hatte – blöd. Na gut, auf dem Rückweg kamen wir ja wieder dort vorbei. So paddelten wir zurück – langsam brannten die Arme. Zurück an der Apple Tree Bay suchte ich vergebens meine Weste. Tja wirklich blöd. Der Kayakverleiher wird sich freuen. Also zurück nach Marahau. So langsam nervte die Paddelei wirklich. Zur Ermüdung der Muskeln kam auch noch der wenig hilfreiche Seitenwind dazu. Wir kamen nach vier Stunden im Wasser wieder an und erklärten dem Verleiher die Situation. Ich musste meine Emailadresse nennen, und die Weste – falls sie nicht gefunden würde – bezahlen. Das könnte teuer werden. Echt ärgerlich…


    Frustriert suchten wir uns in der nächsten Stadt einen richtigen Campingplatz. Also mit warmer Dusche, die war nach 6 Tagen ohne oder nur kaltem Wasser, wieder notwendig - und ohne Plumpsklo laughing. Der Campingplatz Fernwood in Motueka bot genau das. Und es gibt hier sogar einen kleinen ein Gemüsebeet für die Besucher, das von den Campingplatz-Betreibern gepflegt wird. Super Sache!

    Campingplatz mit Gemüsebeet

    So sitze ich hier am Samstagabend in Motueka unter Lichtergirlanden auf einem sehr schönen Campingplatz, schreibe den Reisebericht...Und bekomme vom Kayakverleiher eine Mail „Schwimmweste wurde gefunden – gute Reise!“. Das nenne ich mal „Schwein gehabt!“.


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