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    Gletschereis zu Mittag und Abends gesellig am See
    Von marius am 06.12.2017

    Ein richtiger Gletscher ist schon was Beeindruckendes. Und einen geschichtsträchtigen Tag haben wir in Shantytown auch hinter uns.

    Einen fröhlichen Nikolaustag wünsche ich Euch! Gerade sitze ich in der Bibliothek von Westport und bringe den Reisebericht auf den neuesten Stand. Mit Kaffee und dem restlichen Geburtstagkuchen eine ganz gemütliche Angelegenheit innocent. Doch nun zum Bericht.

    Der Fox-Gletscher

    Vorgestern nutzen wir die Zeit bis zum Check-Out am Campingplatz um 10 Uhr mit einem gemütlichen Frühstück, dem Aufladen sämtlicher Akkugeräte, Auffüllen unseres Frischwassertanks sowie Geburtstagsgratulationen laughing, nochmals alles gute Philipp!. Dann verabschiedeten wir uns von den zwei anderen Schwaben des Campingplatzes und zogen los mit dem Ziel: Fox – Gletscher

    Auf die Autofahrt freute ich mich schon, da ich schon gespannt war auf die Fortsetzung des begonnen Hörspiels. Aktuell hören wir „Rubin im Rauch“ von Philipp Pullmann. So verging die Fahrt wie im Flug und wir erreichten nach einer Stunde Fahrt durch dichtes Waldgebiet den Zugang zum Fox – Gletscher. Etwa 500m vor dem Parkplatz sahen wir ein Schild mit der Info, dass der Gletscher bis dorthin um das Jahr 1750 gereicht hat. Kaum zuglauben, denn bislang stehen wir noch immer mitten im Wald, von einem Gletscher keine Spur. Am Parkplatz angekommen richteten wir unseren Rucksack mit dem üblichen Inhalt:

    - Wasser
    - Sonnencreme 
    - Äpfel für Marius‘ unbändigen Hunger :P
    - Wertsachen
    - Regenjacken für den Notfall

    So zogen wir los. Da die Strecke mit 30 Minuten Gehzeit angegeben war, dachten wir uns, die sei ein Kinderspiel. Dabei haben wir allerdings nicht unseren Muskelkater, sowie die daraus folgenden müden und schweren Beine bedacht. Doch am Gletscherfluss entlang und mit festem Blick auf unser Ziel bezwangen wir unseren Muskelkater. 

    Zum Fluss muss erwähnt werden, dass dieser milchig – trüb war, was ungewöhnlich für die sonst so klaren Flüsse Neuseelands ist. Ein Schild wies uns darauf hin, dass dies durch die feinen Sedimente, mit getrieben aus dem Gletscher entsteht.

     Milchiges Wasser im Fox Stream

    Dem Gletscher konnten wir bis auf 450m auf die Pelle rücken. Von der Aussichtsplattform aus sah man deutlich die etwa 20m hohe blau-weißen Eismasse. Mit 4-5m pro Tag schiebt sich der Fox-Gletscher ins Tal. Doch er schmilzt leider deutlich schneller. Da man so weit entfernt war, wirkte die Bergschneiße, sowie das Tal, das der Gletscher über Jahrtausende in das Bergmassiv geschnitzt hat, viel beeindruckender als der Gletscher selbst. Nachdem alle Infotafeln ausgiebig gelesen und genügend Fotos geschossen waren, ging es auch schon wieder in der prallen Sonne zurück zu unserem Camper Bodo.

     Fox-GletscherDiesesTal hat der Gletscher in den Fels geschnitten

    Spaziergang am Lake Matheson

    Dieser brachte uns sicher zum Lake Matheson. Dort auf dem Parkplatz nahmen wir unser typisches schnelles Mittagsvesper ein. Dazu benötigen wir:

    - Roggenbrot (Und das heißt hier echt so laughing)
    - Schinken
    - Käse
    - Karotte, Gurke und Tomaten 

    Gestärkt liefen wir den Rundweg um den Lake Matherson. Natürlich erst nachdem Marius sich am dortigen Café einen „Verdauungskaffee“ gegönnt hatte. Der See wurde von mir umgetauft in Kaffeesee, da seine Farbe am Steg sitzend, diesem meiner Meinung nach entsprach. Dort kann man bei guten und vor allem windstillen Wetterbedingungen die wunderschöne Spiegelung der Southern Alps sehen. Leider waren aktuell die Gipfel wolkenverhangen und man hatte kaum Sicht auf die Berge. So beendeten wir auch diesen kleinen Rundweg nach eineinhalb Stunden.

     Lake Matheson

    Franz-Josef-Gletscher

    Denn für unser letztes Tagesziel mussten wir noch rund 25 km fahren und dann stand uns auch noch ein eineinhalbstündiger Marsch zum Franz Josef Gletscher bevor. Um ca. 16:30 Uhr stellten wir Bodo am Parkplatz ab und liefen los. Sonderbar war, dass uns plötzlich Menschenscharen entgegen kamen, aber niemand mit uns zum Gletscher lief. So witzelten wir ob es vielleicht ein Wetterwarnung gab, denn an den Gletschern gibt es überall Warnhinweise, dass man stets mit heftigen Wetterumschwüngen rechen soll. Eine Abbildung auf einem Schild bestätigte dies, denn dort konnte man eine Person auf dem Schotterweg bei Sonnenschein morgens um 10 Uhr sehen, sowie Mittags um 14 Uhr bei Regen und vor allem stehend im plötzlich auftretenden Fluss.

     Am Franz-Josef-Gletscher

    Der Weg beinhaltete schöne Wasserfälle, sowie leichte Steigungen, die uns unsere Motivation abrangen. Doch am Ziel angekommen bestaunten wir die Masse des Gletschers. Er schrumpft zwar laufend, doch er wirkt immer noch gewaltig. Leider wurde auch an diesem normalerweise stillen und schönen Ort, das Ambiente von einer Gruppe allseits beliebter asiatischer Mitbürger gestört. Die Touristengruppe gackerte so aufgeregt, dass ich mir vorkam wie im heimischen Hühnerstall. 

    Zurück auf der Straße suchten wir uns einen passenden Campingplatz für die heutige Nacht - und wir wurden fündig. An einem DOC-Camp, der am Lake Ianthe lag, angekommen, mussten wir feststellen, dass wir gerade noch rechtzeitig da waren. Denn nach uns war der kleine Parkplatz so gut wie voll.

    Schnell machten wir uns ans Kochen unseres Abendessens. Es gab eine Gemüse – Feta – Pfanne mit Kartoffel, Zwiebel, Paprika, Karotte, Tomate und Feta.

    Marius ging dann eine kleine Runde am See entlang, um den beginnenden Sonnenuntergang zu fotografieren. Dabei traf er auf vier deutsche Jungs aus dem Heidelberger Raum. Seit zweieinhalb Monaten waren sie unterwegs und dementsprechend viel hatten sie zu erzählen. So saßen wir lange auf dem Steg und tauschten unsere Erfahrungen und viele lustige Geschichten rund um das Backpackerleben in Neuseeland aus. Lange saßen wir da und philosophierten vom warmen Sonnenuntergang bis zum Aufgang des Vollmondes, der die Landschaft in ein klares blaues Licht tauchte.

    Abendstimmung am Lake IantheLake Ianthe im Mondlicht - Belichtungszeit 2,5 Sekunden

     Hokitika - die Jade-Stadt

    Der nächste Tag begann mit einer morgendlichen Schwimmeinheit im Lake Ianthe. Das tat richtig gut und das Wasser war bereits angenehm warm. Anschließend gab‘s zum Frühstück einen Brei aus Milch und Schokokeksen (Geheimtipp!) - und dann machten wir uns auf den Weg.

     Hokitika Hauptstraße

    Die Stadt Hokitika ist berühmt für ihre Jadefabrik. Jade ist ein grünes Gestein, das in Hokitika zu Schmuck verarbeitet wird, daher war es Johannas Wunsch, die Stadt aufzusuchen. Nach einer guten Stunde kamen wir an und suchten uns einen Parkplatz. Die Jadefabrik war direkt am Eingang in die übliche „Einkaufsmeile“. Städte in Neuseeland haben übrigens immer das gleiche Schema: Es gibt eine große Straße, an der sich alle Shops und Restaurants, sowie Touristen-Infos und öffentliche Gebäude befinden. Wohnhäuser breiten sich ringsherum aus. In der Jadefabrik schauten wir uns erst im Shop um. Danach konnten wir sogar einen Blick in die Werkstatt werfen.

    Jade in HokitikaJade-Werkstatt

    Danach schauten wir uns am Strand das Wrack eines gestrandeten Schiffes an. Auf dem Weg dorthin fielen uns die vielen Weihnachtsangebote und die Dekoration in den Schaufenstern auf. Schon seltsam hier im Sommer zu sein und eigentlich ist Advent. Das passt gar nicht zusammen. Manchmalvermissen wir schon die Lebkuchen, Glühwein und Bredla. 

    Goldgräber-Geschichte in Shantytown

    Mehr bot die Stadt leider nicht und wir machten uns auf den Weg zum heutigen Highlight „Shantytown“. 

    Auf den Tipp von anderen Reisenden hin, zog es uns in die historische Stadt Shantytown. Es kostet zwar Eintritt, doch wir bekamen zum Glück den „Studentenrabatt“ ;). Shantytown ist eine von einem Verein wieder aufgebaute alte Goldgräberstadt. Viele Gebäude sind noch im Original aus dem späten 19. Jahrhundert erhalten. Zu Beginn fuhren wir mit der Dampflokomotive die Strecke bis zur alten Sägemühle. Es qualmt und stinkt nach Kohle, aber interessant war es trotzdem.

     

    Wir liefen durch die Stadt und bewunderten den detailreichtum, mit dem hier alles wieder aufgebaut wurde. Es gab einen Frisör, Zahnarzt, eine Werkstatt, eine Hufschmiede und sogar einen Metzger und noch viel mehr Einrichtungen von damals. Alles mit den originalen (oder nachgebauten) historischen Werkzeugen.

     Shantytown OrtsmitteSchmiede in Shantytown

    An den zahlreichen Infotafeln konnte man die Geschichte der Stadt während des neuseeländischen Goldrausches nachlesen. Als wir alles Häuser erkundet hatten, gab es wegen der Hitze noch ein Eis, bevor wir die letzte fahrt des Tages nach Greymouth antraten.

     Greymouth - nur eine Hafenstadt

    Greymouth wurde als größte Stadt der Westküste angepriesen, doch wir wurden wieder einmal enttäuscht. Außer einem kleinen Bereich am Hafen, wo man den alten Hafen zu Kohlebeladung mit alten Loren, Kohlewaggons und Kränen anschauen konnte, gab es nicht viel zu sehen. Also tätigten wir unsere nötigen Einkäufe im New-World-Supermarkt und fuhren zum Free-Camp direkt am Meer. 

    Hier gab es zur Feier des Tages ein Geburtstagsmenü zum Essen. Rindersteak mit gemischtem Salat und echten Körnerwecken. Dazu eine Flasche neuseeländischen Weißweins. Natürlich durfte der Kuchen nicht fehlen: Einen klassischen Apfelkuchen mit Streuseln ließen wir uns, nach einem Verdauungsspaziergang am Strand, schmecken.

    Geburtstagskind mit Festmahl Was gibts schöneres als einen Sonnenuntergang am Meer?

    In aller Ruhe mit einem Glas Wein beim Sonnenuntergang am Meer kann man einen Geburtstag auch ganz gut feiern!


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