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    Mein HTPC-Projekt
    Von marius am 29.06.2017

    Seit Anfang 2014 plane ich die Anschaffung oder Multimedia-PC. Ich beschreibe die Überlegungen die in dieser Investition stecken, erkläre die Komponentenauswahl und den Zusammenbau.

    Einleitung: Überlegungen

    Jeder will in seinem Wohnzimmer entspannen und dabei die unterschiedlichsten Dinge tun - viele davon haben heutzutage mit Multimedia zu tun:
    Jeder hat doch eine Musiksammlung, in die hin und wieder hineingehört werden will. Dies erledigt in der Regel die Stereoanlage. Ein verregnetes Wochenende mit der Herr-der-Ringe-Complete-Collection zu verbringen ist zwar was für hartgesottene, aber Filme schaune ist ein Muss. Dafür benötigt man zum obligatorischen Fernseher natürlich den passenden DVD- oder inzwischen Blu-Ray-Player.
    Ach, abends ein kleines Spielchen auf der X-BOX oder Playstation ist doch genau das Richtige, um von der Arbeit abzuschalten.
    Und wer nutzt auf dem Sofa nicht sein Laptop oder Tablet, um im Internet zu shoppen, Katzenvideos anzuschauen oder die vielen Social-Media-Kontakte zu pflegen.
    Das bislang Beschriebene umfasst bestimmt nicht alles, aber zeigt in etwa eine durchschnittliche Woche eines Menschen in Deutschland mit einem eigenen Wohnzimmer. Nimmt man Stereoanlage, Fernseher + DVD-Player, Spielekonsolen und Laptop zusammen stehen schon fünf Geräte herum. In Geld umgerechnet kommt eine ganze Menge zusammen. Bei Mittelklasse-Geräten etwa 1.500€. Bei einer 'besseren' Ausstattung kommen sicher 2.000-3.000€ zusammen und es gibt nach oben keine Grenzen.

    Doch muss das sein? Schließlich wachsen die Elektroschrott-Berge immer mehr und auch das Geld hat nicht jeder. Es gibt aber Alternativen. Es gibt ein Gerät das alle Anwendungsfälle abdecken kann. Es handelt sich (wer könnte es glauben) um den PC. Seit den 80er Jahren hat jeder einen und eein PC kann alles. So habe ich mir zum Ziel genommen für alle Anwendungen im Wohnzimmer lediglich ein einziges Gerät anzuschaffen (plus Fernseher, ein PC ganz ohne Anzeige macht keinen Spaß...).
    Mit ein bisschen Know-How und Recherche ist dabei der folgende HTPC entstanden.

    1 Das Gehäuse

    Das Gehäuse soll folgenden Anforderungen genügen:

    • Es soll kompakt sein und nicht sonderlich auffallen. Am liebsten Mini-ITX.
    • USB-Anschlüsse an der Front, um USB-Sticks oder externe Festplatten anzuschließen
    • Es soll nach Möglichkeit ein passives Netzteil bieten, um lautlos zu sein
    • Mindestens ein Mini-5.25"-Einschub muss für ein DVD-Laufwerk vorhanden sein
    • Der Preis sollte sich zwischen 50 und 80€ einpendeln

    LC-Power LC1360mi
    Meine Wahl fiel daher auf das LC-Power 1360MI. Es erfüllt alle obigen Anforderungen und ist zudem weitaus günstiger als die Konkurenzprodukte. Es ist kompakt, schwarz leicht-glänzend und beinhaltet ein externes, passives Netzteil, das auch von einem Laptop sein könnte.

    2 Die Hardware

    Bei der Hardware gab es folgende Überlegungen: Der HTPC soll vor allem stromsparend und leise sein. Für Videos, Streaming, surfen und ein gelegentliches älteres Spiel reicht heutzutage eine Low-Budget-CPU völlig aus. Stromsparend sind diese dann allemal. Brandaktuelll ist derzeit der Intel Celeron J1900 auf Bay-Trail Basis mit 2,4GHz. Dieser ist stets fest mit dem Mainboard verlötet und hat eine TDP von nur 10W. Daher wird der J1900 passiv gekühlt, also ein Pluspunkt in Richtung lautloses System.
    auf den Gegenseite ist ebenfalls sehr aktuell die AM1-Platform von AMD mit dem Flaggschiff dem Athlon 5350 mit 2,05GHz. Dieser hat eine TDP von bis zu 25W und braucht einen kleinen Lüfter. Bietet aber einen integrierten Radeon-Grafikchip, sowie USB 3.0, was für mich als das rundere Gesamtpaket erschien. Zumal die Grafikpower des Athlon 5350 den Celeron J1900 locker in den Schatten stellt, was für kleine Spiele auch notwendig ist.
    Also sollte es ein Athlon 5350-System werden. Die restliche Hardware-Auswahl ist eher unspektakulär und bedarf nur wenig Erklärung: 4GB RAM ist eigentlich nicht notwendig, aber ein Zukunftsfaktor. Eine SSD ist meiner Meinung nach ein Muss, da der Sprung von einer herkömmliche Festplatte zu eine SSD einem Quantensprung gleicht. Dateien verschieben, Videos kopieren und die generelle Performance sind einfach um Welten flüssiger.
    Also sollte es eine günstige 64GB-SSD von A-DATA sein.

    Ebenfalls erwähnenswert ist das Blu-Ray-Laufwerk, dass anstatt einem herkömmlichen DVD-Laufwerk in die Konfiguration wandert. Das Blu-Ray-Laufwer kostet zwar mit etwa 60€ etwa dreimal so viel, aber der Qualitätsunterschied gegenüber der DVD ist doch bemerkenswert. Dort habe ich mich für das Samsung SN-506BB/BEBE entschieden. Somit ergibt sich folgende Hardware-Auswahl:

    CPU: AMD Athlon 5350  
    Kühler: Arctic Alpine M1 (wird semi-passiv betrieben)
    RAM: 4GB A-DATA DDR3 1600MHz
    Mainboard: ASRock AM1I
    SSD: A-DATA 64GB
    Laufwerk: Samsung SN-506BB/BEBE

     

    3 Das Betriebssystem

    Für ein geeignetes Betriebssystem stehen mehrere Möglichkeiten zur Wahl.

    • Microsoft Windows
    • Kodibuntu (ehemals XBMCbuntu)
    • Mythbuntu

    Als längerer Linux-Fan und Vollblut-Informatiker stand meine Wahl von Beginn an fest, jedoch sollte diese dennoch wohlüberlegt sein.
    Vorteile von Windows
    Die Vorteile von Windows sind die einfache Installation und der gute Treiber-Support. Außerdem ist unter Windows gegeben, dass so gut wie jedes Spiel funktioniert.
    Vorteile von Linux
    Linux kann ein "kompaktes" System, da es ja beliebig modifizierbar ist und ohne Unnötiges daher kommt. Unter Linux hat man eben die volle Kontrolle übers System.

    4 Eingabe

    Auch das Eingabegerät will wohlüberlegt sein. Wir brauche eine Tastatur fürs Internet, eine Maus, eine Art Game-Controller und das am besten schnurlos. Auch so ein durchdachtes Stück Elektronik gib es, sein Name ist Hama Uzzano 2.0.
    Der Uzzano ist eine kleiner Tastatur. Es ist ein kleiner Trackball eingebaut, der mit dem Daumen bedienbar ist. Die Maustasten werden durch die Zeigefinger gesteuert.
    Die Hama Uzzano 2.0 hat sich bewährt

    5 Zusammenbauen

    Das Zusammenbauen eines PCs macht einem 'Hardware-Nerd' wie mir immer besonders viel Spaß. Eine kleine Herausforderung war es dieses Mal aber schon. Da das Gehäuse entsprechend klein ist, mussten die Kabel wohlüberlegt verlegt werden. Ein Luftstrom sollte ja auch die Chance haben, die Komponenten zu kühlen. Wenn auch eine CPU mit 25W TDP relativ leicht zu kühlen sind. So sieht das Endergebnis aus:

    Mein HTPC von hinten

    Der Arctic-Kühler spielt perfekt mit dem Gehäuse zusammen: Die Luftlöcher des Gehäuses liegen genau über dem Lüfter des Kühlers, sodass Frischluft von außerhalb angesaugt wird und über das gesamte Mainboard verteilt wird. Leider bot mein Mainboard keine USB3.0-Stecker, daher musste ich das USB3.0-Kabel für die Front-USB-Buchsen am Gehäuse mit einem Adapter am Mainboard anschließend.
    Das BluRay-Laufwerk und die SSD waren ebenfalls relativ flott eingebaut und schon stand einem ersten Testlauf nichts mehr im Wege.Wenig Platz im Inneren

    6 Inbetriebnahme

    Beim ersten Start machte der HTPC gleich eine gute Figur. Er startete zeige ein Bild an und das absolut lautlos. Der Lüfter des Artic Alpine M1 fing unter den geringen Wärmeentwicklung noch nicht an zu drehen.
    Noch schnell die Einstellungen im BIOS erledigen und schon kann es mit der Installation des Betriebssystems weitergehen.


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